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Generation Beziehungsunfähig - was ist dran an dem Mythos?

Der Begriff Generation Beziehungsunfähig wurde von dem Autor Michael Nast geprägt. Wer ist damit eigentlich gemeint? Die Generation Y. Das sind alle, die zwischen den 1980er und den späten 1990er-Jahren geboren wurden. Und was macht diese Generation beziehungsunfähig? Egoismus. Selbstgefälligkeit. Und nicht zuletzt die Liebe zum Job. Es gibt noch weitere Gründe, die dafürsprechen, dass die Generation Beziehungsunfähig nicht in der Lage dazu ist, eine ernsthafte und vor allem langfristige Bindung einzugehen. Dass sie beziehungsunfähig ist. Doch stimmt das wirklich? Und wenn ja: Warum ist das eigentlich so?

Was unterscheidet die Generation Beziehungsunfähig von anderen Generationen?

Schwarzhaarige FrauDie Generation Y steht heute mitten im Leben. Es ist die erste Generation, bei der sowohl Jungen als auch Mädchen in dem Glauben aufgezogen wurden, sie seien etwas ganz Besonderes. Und durch die Arbeit an sich selbst wären sie zu Großem in der Lage. Gleichzeitig hat sich in diesem Zeitraum die Technik rasant entwickelt. Während zu Beginn der Generation Beziehungsunfähig nur wenige Haushalte über einen Computer verfügten, ist es nun möglich, sein gesamtes Leben auf Social Media zu teilen.

Online-Dating Portale und Dating Apps ermöglichen neue Perspektiven in der Partnersuche. Der persönliche Kontakt ist zu Beginn des Kennenlernen Prozesses anders, also noch bei der Generation zuvor. Trotzdem empfindet die Generation X die heute jungen Erwachsenen teils als spießiger und bodenständiger als sich selbst. Es wird wieder vermehrt Wert auf Familie, lange Freundschaften und feste Partnerschaften gelegt. Das wirkt wie das komplette Gegenteil zum beziehungsunfähig sein. Trotzdem passt es ausgezeichnet zusammen.

Wieso ist es heute normal, dass Beziehungen selten lange halten? War früher alles besser?

Früher war vieles anders. Angefangen mit den Beziehungen. Menschen, die heute über 50 sind, haben das teils noch am eigenen Leibe erfahren. Verallgemeinert könnte gesagt werden, dass es zwei Arten von Beziehungen gab, die ein Leben lang gehalten haben.

Blonde Frau mit SüdländerDie eine Art von Beziehung gibt es auch heute noch. Nämlich dann, wenn die große Liebe im Spiel war. In diesem Fall hat sich das Paar meist in jungen Jahren kennengelernt. Es wurde für heutige Verhältnisse schnell geheiratet. Anschließend eine Familie gegründet. Auf dem Weg ins Alter gab es viele Schwierigkeiten, die gemeinsam gemeistert wurden. Trotz Streitigkeiten wurden Kompromisse eingegangen und letztlich hat die Liebe gesiegt. So ist das Paar auch im Alter noch zusammen.

Dieses Szenario wird von vielen heute noch bewundert und geschätzt. Das ist es, was sich auch die Generation Beziehungsunfähig wünscht. Nur ein wenig glänzender. Und leider mit sehr viel weniger Kompromissfähigkeit. Auch mit weniger Konflikten. Mit deutlich mehr Egoismus und dem Drang zur eigenen Selbstverwirklichung. Dass dabei manchmal der Partner auf der Strecke bleibt, ist auch klar.

Die zweite, stark verallgemeinerte Kategorie basierte auf Zwängen. Durch die gesellschaftlichen Normen und Strukturen war an Trennung oder Scheidung nicht zu denken. Vor allem nicht mit Kindern im Haus. Das gesellschaftliche Stigma war abschreckend. Die Tatsache, dass viele Frauen lange nur Hausfrau waren, trug erschwerend dazu bei, sich selbst zu versorgen.

Frau und Mann boxen zusammenSo wurde auch in Beziehungen gelebt, in denen der gegenseitige Respekt fehlte. Oder in solchen, die einem oder beiden Partnern geschadet haben. Aber eben auch solche, in denen schnell das Interesse aneinander verloren ging. Vielleicht wurde im Nachhinein festgestellt, dass man sich doch nicht ideal ergänzt. Trotzdem lernte man, miteinander auszukommen. Diese Form der Beziehung wird heute in der Regel nicht mehr toleriert. Es besteht keine fundamentale Abhängigkeit zwischen den beiden Lebenspartnern. Stattdessen trennen sich diese Paare heute.

Natürlich gab es damals auch viele Beziehungen, die dazwischen lagen. Trotzdem haben sich viele Paare als bindungsfähig gezeigt. Die Liebe kommt mit der Zeit. Das war eine Weisheit, nach der oftmals gelebt wurde. In manchen Kulturkreisen noch immer wird. Und in anderen Fällen wurden Schwierigkeiten zusammen gemeistert.

Was sind die Ursachen für diese kürzere Beziehungsdauer?

Einen allgemeingültigen Grund für die kürzere Lebensdauer von Beziehungen gibt es nicht. Trotzdem kristallisieren sich ein paar Ursachen heraus. Bei ihnen handelt es sich um Ansichten und Verhaltensweisen, die in dieser Generation einfach anders sind als in den Vorherigen. Das wirkte sich sowohl auf die Partnerschaft als auch die Beziehung aus.

1. Fear of missing out (FOMO)

Schwarzhaarige Frau steht vorm SpiegelDie Angst, etwas zu verpassen, ist eine der grundlegenden Ängste der Generation Beziehungsunfähig. Denn alles ist möglich, wenn man nur bereit dazu ist, sich zu verändern. Es geht immer besser. Vorausgesetzt, man hält die Augen offen und ist bereit dazu, die Gelegenheit beim Schopfe zu packen.

Was prinzipiell keine schlechte Eigenschaft ist, nämlich Veränderungen zu akzeptieren, kann in einer Partnerschaft ein K. O. Kriterium sein. Denn die permanente Angst, etwas zu verpassen, bezieht sich eben nicht nur auf die neusten Modetrends. Es bezieht sich auch auf den Lebenspartner. Was bedeutet eine langfristige Bindung? Trifft man den Partner, der noch besser passt, ist man nicht mehr frei. So bleibt man alleine, aber bindungsfähig.

2. Selbstoptimierung (immer höher, immer weiter)

Person schaut auf seine SmartwatchDie Selbstoptimierung betrifft jeden einzelnen Bereich des eigenen Lebens. Entsprechend muss auch die Liebe optimiert sein. Der Partner muss der beste Freund sein, die Liebe selbst so romantisch wie im Hollywood-Film. Diese Erwartungshaltung belastet die Beziehung. Denn während die hohen Ansprüche meist nicht dem Partner direkt gelten, gelten sie doch dem Konzept hinter der Beziehung.

So werden beide Partner unter Druck gesetzt, was wiederum dazu führt, dass die Beziehung anstrengend wird. Und in aller Regel ersehnen sich die Partner keine anstrengende, sondern eine erfüllende Beziehung. Selbstoptimierung ist außerdem zeitaufwendig. Durch Job, Familie, Freunde, Freizeitaktivitäten und vieles mehr bleibt somit weniger Zeit, um an der Beziehung zu arbeiten.

3. Der Job nimmt einen anderen Stellenwert ein

Früher war ein Job ein Job. Nach Arbeitsende ging der Arbeiter nach Hause. Oder auf ein Feierabendbier in eine Kneipe. Die Arbeit ruhte bis zum nächsten Tag. Daran ist heute kaum noch zu denken. Durch die neue Technologie und die Vernetzung ist eine ununterbrochene Erreichbarkeit gewährleistet. Auch hier spielt die Selbstoptimierung eine Rolle, denn der Beruf der Generation Beziehungsunfähig soll gleichzeitig eine Berufung sein.

In den vorherigen Generationen gab es eine Trennung zwischen Beruf und Leben. Heute ist beides verschmolzen. Der Job ist vielmehr ein Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Von Wünschen und Träumen. Und um diese zu erfüllen, müssen Beziehung und Partner oftmals eine untergeordnete Rolle einnehmen.

4. Selbstverwirklichung

Auch die Selbstverwirklichung spielt eine Rolle dabei, ob ein Mensch bindungsfähig ist. Den eigenen Wünschen nachgehen. Was sich früher als schwierig gestaltet hat, ist heute ein wichtiger Faktor in unserem Leben. Bekanntlich bereut man auf dem Sterbebett nur die Dinge, die man nicht getan hat. Selbstverwirklichung hat auch viel mit Mut zu tun. Und mit Unterstützung.

Believe in yourselfOb die Selbstverwirklichung bindungsfähig oder beziehungsunfähig macht, hängt stark von der Ausprägung ab. Wird eine bedingungslose Unterstützung erwartet? Steht die Selbstverwirklichung über dem Wohle der Partnerschaft? In manchen Fällen mag das tatsächlich zutreffen. Eine langfristige und glückliche Partnerschaft wird in diesem Fall beinahe unmöglich.

5. Das Gefühl, zu wenig Zeit zu haben

Die heutige Gesellschaft ist schnelllebig. Einerseits soll nichts verpasst und alles erlebt werden. Man muss sich selbst zu einer Marke machen. Individuell sein. Im Job immer 150 Prozent geben. Auch nach Feierabend noch an Projekten arbeiten. Seine eigenen Träume in einem Projekt nebenbei verwirklichen. Mit Freunden ausgehen. Unterschiedlichste 30 Tage Challenges unterbringen. Da bleibt wenig Zeit für eine feste Partnerschaft.

Mann springt in der Luft im HimmelGleichzeitig lastet ein enormer Druck auf denen, die sich selbst als bindungsfähig ansehen. Denn die Eltern haben schon mit Anfang 20 in ihrem eigenen Haus gelebt. Hatten spätestens mit Mitte 20 Kinder. Die Ehe hat ein Leben lang gehalten. Und heute, mit Anfang oder Mitte 30, haben die wenigsten das alles gemeistert. Das erzeugt einen enormen Druck. Lange Konflikte mit dem Partner austragen? Schwierig. Vielleicht passt der nächste besser. Dieses Gefühl ist nicht zuträglich, möchte man bindungsfähig bleiben.

Sind die Menschen heute einfach anders?

Die Menschen haben sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten stark verändert. Obwohl das bindungsfähig sein zu den Grundbedürfnissen des Menschen zählt, ist es nicht länger zwingend notwendig. Zumindest nicht, um zu überleben. Auch die Schnelllebigkeit, von der bereits die Kinder betroffen sind, hat ihren Teil dazu beigetragen. Die Aussage, dass die gesamte Generation beziehungsunfähig ist, wird von vielen gerne angenommen.

Leider wird damit die eigene Verantwortung aus der Hand gegeben. Es ist nun einmal so. Man kann selbst nichts daran ändern. Ein Punkt weniger auf der Check-Liste der Selbstoptimierung. Eine ausgeprägte Veränderung, die viele Menschen betrifft, ist jedoch das "sich nicht festlegen wollen". Alle Türen offenhalten. Diese Eigenschaft ist tatsächlich nicht förderlich, was das bindungsfähig sein betrifft.

Welche Eigenschaften werden der Generation Beziehungsunfähig zugeschrieben?

Unterschiedliche Faktoren haben Einfluss darauf, ob jemand als bindungsfähig oder beziehungsunfähig gilt. Die folgenden vier Faktoren werden als prägend für die heutige Beziehungsfähigkeit der Menschen betrachtet.

1. Die Generation ist zu selbstbezogen und zu egoistisch.

Blonde Frau steht vor großen GebäudeDer Wunsch nach Selbstbestimmung wird oftmals mit Egoismus gleichgesetzt. Allerdings ist hier das Maß entscheidend. Denn beziehungsunfähig machen diese Eigenschaften erst, wenn sie stark ausgeprägt sind. Ein gesunder Egoismus ist wichtig, so wurde es zumindest der Generation Beziehungsunfähig beigebracht. Auch, dass man nicht immer auf das, was andere machen achten soll. Deshalb werden beide Faktoren in der Generation Beziehungsunfähig offener ausgelebt. In einem vernünftigen Maße bleibt die Person jedoch bindungsfähig.

2. Die Generation ist nur auf Selbstverwirklichung aus.

Frau mit HerzluftballonDer Wunsch Selbstverwirklichung ist heute stark ausgeprägt. Tatsächlich wird es als negativ angesehen, wenn Selbstverwirklichung für einen Menschen keine Rolle spielt. Doch schließt Selbstverwirklichung eine gesunde Partnerschaft keinesfalls aus. Über beziehungsunfähig oder bindungsfähig entscheidet das Maß. Wird ihr ein höherer Stellenwert zugeschrieben als einer Beziehung? Muss der Partner ständig zurückstecken? In einem solchen Fall führt diese Eigenschaft tatsächlich dazu, dass ein Mensch weniger bindungsfähig und eher beziehungsunfähig wird.

3. Die Generation legt den Fokus zu sehr auf die Karriere.

Karriere ist wichtig. Sie bringt Anerkennung. Sie bringt finanzielle Absicherung. Durch die längere Ausbildung wird außerdem oft später im Job durchgestartet. Ein allzu starker Fokus auf die Karriere kann tatsächlich beziehungsunfähig machen. Eine Eigenschaft, die meist den Frauen zugeschrieben wird.

Die Fokussierung auf das eigene Glück kann zu Problemen in der Beziehung führen.

Die Fokussierung auf das eigene Glück wird dann zu einem ernsthaften Problem, wenn das Ego des Partners besonders groß ist. Denn in diesem Fall besteht die Gefahr, dass die Wünsche und Bedürfnisse des Partners komplett ausgeblendet werden. So steht immer das "ich" an erster Stelle, wodurch Vereinbarungen gegebenenfalls von vorne herein abgelehnt oder einfach nicht eingehalten werden. In einer glücklichen Partnerschaft wird in der Regel eine gemeinsame Persönlichkeit entwickelt. Denn diese erlauben einen Blick von außen.

RentnerpaarDas ist nützlich, denn die eigene Selbstwahrnehmung und die Außenwirkung stimmen nur selten überein. Das ist nur logisch, denn es wird gemeinsam viel Zeit verbracht, es werden Kompromisse eingegangen und gemeinsame Entscheidungen getroffen. Wird das eigene Glück nur über das Glück in der Partnerschaft gestellt, dann ist eine gemeinsame Entwicklung nicht möglich. So entstehen zusätzliche Konflikte. Und heutzutage sind viele Menschen immer weniger bereit dazu, diese auf lange Zeit auszuhalten.

Welche Werte sind für eine langfristige Beziehung förderlich?

Es gibt eine Vielzahl "alter Werte", die für eine langfristige Beziehung förderlich sind. Werden diese in das eigene Leben integriert, machen sie es möglich, sich sowohl selbst zu verwirklichen, als auch mit einem Partner gemeinsam glücklich zu sein.

1. Selbstreflexion

Selbstreflexion wird bei der Selbstoptimierung oftmals vernachlässigt. Das ist ein Wert, der früher vergleichsweise oft praktiziert wurde. Durch diese Reflexion kommen unbewusste Programme zum Vorschein und können geändert werden.

2. Die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.

In einer Beziehung muss Verantwortung übernommen werden. Für sich selbst. Und für den anderen. Diese Verantwortung wird heute von vielen nicht mehr gerne getragen. Besonders wenn es darum geht, die eigenen Probleme oder die des Partners zu lösen. In diesem Fall wird bevorzugt, dass der Partner die Rolle des Erlösers einnimmt.

3. Einfach durchhalten.

Manchmal heißt es einfach Augen zu und durch. Das gilt natürlich nicht für Situationen, die für Körper oder Geist bedrohend sind. In den meisten anderen Fällen jedoch können die Probleme gelöst werden. Das setzt die Empathie und Kompromissbereitschaft beider Partner voraus. Und dass der Konflikt ausgehalten wird, anstatt vor ihm wegzulaufen.

4. Die richtige Erziehung.

Never stop learningBereits Kindern sollte mehr Sicherheit vermittelt werden. Die Sicherheit auf eine garantierte Liebe. Eine Liebe, die nicht an Bedingungen geknüpft ist. Statt immer mehr Leistung zu fördern, sollte mehr Wert auf einen stabilen Charakter und eine gefestigte Persönlichkeit gelegt werden. So fällt es später im Leben leichter, das notwendige Vertrauen in die Liebe und den eigenen Partner aufzubringen. Das liegt daran, dass Bindungsängste weniger ausgeprägt auftreten. So bleibt das Kind bindungsfähig.

 


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